Derzeit sind besonders im Bereich des Haßlocher Parkfriedhofes und der Westrandstraße „gespenstisch“ anzuschauende Gehölze und Bäume zu sehen. Diese sehen aus, als wären sie von Spinnenweben eingehüllt worden. Besorgte Bürger melden diese zahlreichen Gespinste und fragen bei der Umweltabteilung der Verwaltung nach, was es damit auf sich hat.
Hier sind Gespinstmotten aktiv, die vor allem Wildgehölze wie Schlehe, Weißdorn, Pfaffenhütchen etc. befallen, informiert Hans-Jürgen Bub, Dipl. Ing. der Landespflege, Mitarbeiter der Bauabteilung. Auch Obstgehölze werden von den Faltern befallen.
Die Falter legen ihre Eier bereits im Herbst an den Gehölzen ab, die Raupen fressen dann im Frühjahr das frisch ausgetriebene Laub. Um sich dabei vor ihren Fraßfeinden und Vögeln zu schützen, bilden die Raupen ein dichtes Gespinst um sich herum aus. Dieses Phänomen kann man dieser Tage gut beobachten. Da die Pflanzen auch meist komplett kahl gefressen werden, wird mit dem Befall ein Absterben der Gehölze vermutet.
Es ist allerdings oft nur ein optisches Problem. In der Regel erholen sich die Pflanzen vom Befall der Raupen der Gespinstmotten, da diese bis Ende Juni ihre Entwicklung als Raupe abgeschlossen haben und sich dann verpuppen. Die Pflanzen können den Blattfraß mit einem zweiten Austrieb kompensieren, dem sogenannten Johannistrieb. Eine Bekämpfung ist daher in der freien Natur nicht erforderlich. Werden Pflanzen in einem Hausgarten befallen, empfiehlt sich beim ersten Auftreten eine mechanische Bekämpfung durch Ablesen oder Abspritzen mit einem Wasserstrahl. Bio-Gärtner fördern in ihrem Garten Nützlinge wie Raubwanzen und Schlupfwespen.
Einige Anrufer befürchten beim Anblick der von der Gespinstmotte verhüllten Bäume und Sträucher auch einen Schädling, wie zum Beispiel den Eichenprozessionsspinner, dessen Haare beim Menschen heftige allergische Reaktionen hervorrufen können. Solche Reaktionen sind bei der Gespinstmotte aber nicht bekannt.