Haßlocher Mühlen

Die 6 Haßlocher Mühlen

Fronmühle

Die Fronmühle ist Haßlochs älteste Mühle. Der Speyerbach treibt nach wie vor Haßlochs älteste Mühle an. Um 1255 wurde die Fronmühle im Besitzverzeichnis des Klosters Weissenburg erwähnt. Die Mühle war mit einem Bannrecht ausgestattet, dies galt für die drei umliegenden Dörfer Haßloch, Böhl und Iggelheim. Die Bürger der Dörfer waren verpflichtet ihr Getreide in der Mühle mahlen zu lassen. Unteranderem mussten sie auch Fronarbeiten in der Mühle leisten. Wenn zum Beispiel das Wasser schaden in der Mühle angerichtet hatte. Ab 1330 war die Fronmühle im Besitz der Kurpfalz, ab 1379 waren die Grafen von Leiningen zur Hälfte beteiligt. Später ging sie ganz in ihren Besitz über. Im pfälzischen Erbfolgekrieg zwischen 1688 und 1697 wurde die Mühle von den Franzosen niedergebrannt. Ein Jahr später wurde sie von der Kurpfalz wieder aufgebaut, dadurch verloren aber die Leininger ihr Anrecht auf die Mühle. Der Müller der Fronmühle war nie Eigentümer der Mühle, sondern nur Pächter. Er konnte jedoch die Mühle als Erbbestandspacht an seine Nachkommen vererben. 1882 wurde die Fronmühle erneut vollständig ausgebrannt. Nach dem Wiederaufbau kam die Mühle im Jahr 1898 in den Besitz der Haßlocher Familie Steinmüller. Zu dieser Zeit betrieben sie schon ein Gasthaus, dieses wurde aber schnell zu klein. Deswegen eröffnete Friedrich Steinmüller zwischen 1906 und 1908 das Gasthaus „Zur Fronmühle“. Dieses Gasthaus existiert heute noch. Die Fronmühle wäre heute noch betriebsfähig, aber sie ist außer Betrieb.

Neumühle

Man nimmt an, dass die Erbauung der Neumühle im späten Mittelalter stattfand. Sie wurde aber das erste Mal am 15. Oktober 1608 in einem Gerichtsakt erwähnt. In den Jahren 1871, 1893 und 1936 brannte die Neumühle völlig aus. Herr Arno Heene baute die Neumühle nach dem Letzen Brand im Jahr 1936 wieder vollkommen auf. Bis im Jahr 1918 war eine Gastwirtschaft an die Mühle angegliedert. Im Jahr 1989 wurde die Neumühle als Ensemble unter Denkmalschutz gestellt. Im Jahr 2000 wurde das Anwesen an Hr. Dirk Lawrenz verkauft welcher die Mühle zu Eigentumswohnungen umbaute.

Sägmühle

Die Sägmühle wurde erstmals Ende des 13. Jahrhunderts erwähnt. Sie war im Besitz des Hochstifts Speyers. Man nimmt an, dass dort die Untertanen der in der „Pflege Haßlochs“ (die Dörfer Haßloch, Böhl und Iggelheim) begüterten geistlichen Herren und Klöster mahlen mussten. Die Sägmühle hatte damals den Namen Röthmühle durch das Färbemittel „Röth“. Der Farbstoff dieser Pflanze besteht aus den getrockneten Wurzeln der Färbepflanze „Krapp“. Bei der Sägmühle befand sich früher eine Krappdarre und neben der Mahlmühle eine Einrichtung um Farbe zu reiben. Zu dieser Zeit soll auch der Rehbach denn Namen Röthbach getragen haben aufgrund seiner Rotfärbung durch die Wurzeln der Pflanze. Die Gebäude sind mehrmals abgebrannt und wurden danach zwar baulich verändert aber wieder neu errichtet. 1936 übernahm der Sägmüller Adam Straub (Umgangssprachlich „De Sägmüller Adam“) die Sägmühle. Der Mahl- und Mühlbetrieb wurde 1971 eingestellt. Später wurde die Sägmühle an Heinz Marneth verkauft, welcher den gesamten Mühlenkomplex renovierte und ihn in ein Hotel und Restaurant umbaute. Im Jahre 1989 wurde das Hotel und Restaurant unter dem Namen „Sägmühle“ eröffnet. Seit 1983 wird dort mit einer Turbine Strom erzeugt. Heute befindet sich in den Räumlichkeiten der Mühle die Eventlocation "Gut Rehbach".

Obermühle

Im Jahre 1745 wurde die Konzession zum Bau der Obermühle durch Kurfürst Karl-Theodor erteilt. Weil die drei bereits bestehenden Mühlen (Fronmühle, Sägmühle und Neumühle) nicht mehr in der Lage waren das Getreide schnell genug zu mahlen. Da sie nicht nur das Getreide von Haßloch mahlen mussten sondern auch von den umliegenden Dörfer  Böhl und Iggelheim. Bis zu ihrer Stilllegung im Jahr 1936 wechselte die Mühle mehrfach ihren Besitzer. Laut Angaben soll die maschinelle Einrichtung ausgebaut worden sein und in die Ukraine verkauft worden sein. Erst im Jahr 2003 wurde die Mühle an die Grundstückseigentümergesellschafts Obermühle in der Hans-Böckler-Straße 65 verkauft. Die Gesellschafter waren Tatjana Hof, Thomas Götz und K. und A. Bockslaff. Nach der Renovierung unter Einhaltung der Auflagen des Denkmalschutzes ist hier eine Praxis für Ergotherapie mit Pferden entstanden.

Die Pfalzmühle

Die Pfalzmühle wurde im Jahr 1840 erbaut. Der Erbauer, der Mußbacher Jakob Müller hatte darum ersucht die Mühle Pfalzmühle nennen zu dürfen. 1841 erhielt er vom Königlichen Landkommissariat in Neustadt dazu die Genehmigung. Die Einwohner von Mußbach und Haßloch profitierten sehr von dem Mühlenneubau. Die Pfalzmühle liegt nicht direkt am Rehbach, sondern ist etwa 30 Meter von ihm entfernt, so dass man vom Bach einen Wasserzufluß grub. Durch diesen wurde die Turbine, welche die Mühle antrieb, mit Wasser versorgte. Nachdem das Wasser seine Arbeit getan hatte, wurde es hinter der Mühle wieder in den Rehbach geleitet. Der Mühlenbetrieb wurde am 31.12.1963 eingesellt. Danach wurde überwiegend auf Viehwirtschaft umgestellt. Ende der siebziger Jahre wurde die Mühle auf reine Pferdehaltung umgestellt. Rudolf Kling ist es zu verdanken dass die Mühle an das elektrische Stromnetz angeschlossen wurde.

Die Aumühle

1858 beantrage der Haßlocher Adam Heene bei der Gemeinde den Bau einer weiteren Mühle am Speyerbach, zwischen Hanhofen  und Geinsheim. Die Genehmigung wurde 1858 erteilt und die Bauarbeiten begannen im September 1859. Am 16. Juli 1859 konnte man das Triebwerk in Betrieb nehmen und der Mahl- und Mühlbetrieb wurde aufgenommen. Die ehemaligen Besitzer, das Ehepaar Sauter zündeten aufgrund der nicht ausreichenden Einnahmen am 27. Januar 1932 das Anwesen an. Die Mühle brannte deswegen vollkommen aus, es blieben nur Ruinen übrig. Am 8. Juni 1932 verkaufte der damalige Haßlocher Bürgermeister Georg Brauch im Auftrag der Familie das Anwesen an den Gommersheimer Landwirt Georg Friedrich Brauch II. Dieser hat die insgesamt zweimal abgebrannte  Mühle aus einer Ruine als Gaststätte wieder aufgebaut. Der Mühlbetrieb wurde nicht wieder aufgenommen. Aber bis heute läuft ein unterschlächtiges Mühlrad zur Stromerzeugung für den Eigenbedarf. Die Mühle ist noch heute eine Gaststätte und über die Grenzen der Region bekannt.

 

Der Mühlenbrunnen

Durch den Mühlenwanderweg ist bei der „Wählergruppe Schüle“ der Gedanke gereift in Haßloch einen „Mühlenbrunnen“ zu errichten. Der Brunnen sollte ursprünglich in Gedenken an den Marktplatz von „Alt-Haßloch“ an der Straßenkreuzung Krämergasse-Forstgasse-Pfarrgasse-Weisengasse errichtet werden. Was aber wegen fehlender technischer Voraussetzungen und immenser Kosten nicht an diesem Standort realisiert werden konnte. Aufgrund dessen konnte nur ein Standort in Betracht gezogen werden der gleichzeitig zwei Voraussetzungen erfüllte, er musste eine kostengünstige Erschließung und ein attraktiver Standort besitzen. Letztendlich wurde der Brunnenplatz  an der Ecke Brühl und Schillerstraße erbaut. Nach intensiven Vorarbeiten konnte der Auftrag für die Steinelemente des Brunnen Ende 1998 in Auftrag gegeben. Die technische Planung lag bei Herrn Heinz Fuhrer, dieser stammt aus Haßloch. Die Bauausführung machte die Firma Müller-Bau und die Installation erledigten die Gemeindewerke. Der Brunnen hat eine Gesamthöhe von 1,72 Metern. Der Brunnen besteht aus sechs runden Elementen aus Sandstein. Auf jedem der Sandsteine ist der Name einer der Haßlocher Mühlen mit Bronzebuchstaben angebracht. Sie sollen die Mahlsteine der Mühlen symbolisieren. Das gesamte Gebilde hat ein Gewicht von vier Tonnen. Der Außendurchmesser des Brunnenbeckens hat 2,90 Meter. Das Brunnenbecken besteht aus Beton und ist außen mit dem gleichen Sandstein verkleidet aus dem auch die Mahlsteine bestehen. Der Mühlenbrunnen wurde am 24. April 1999 in Rahmen eines Festaktes von der „Haßlocher Liste“ (HLL) der Öffentlichkeit übergeben.


Weitere Mühlen

Die Heilsbrucker Mühle

Die Heilsbrucker Mühle war eine bischöfliche Mühle. Sie erhielt ihren Namen von dem 1230 in Harthausen gegründeten Kloster Heilsbruck. Im Jahr 1262 wurde das Kloster vom Bischof Heinrich II. nach Edenkoben verlegt. Die Mühle lag am Speyerbach an der Ganerb. Weiter Einzelheiten sind leider nicht bekannt.

Siebte Mühle

Im 19. Jahrhundert sollte eine weitere Haßlocher Mühle gebaut werden. Ein Mehlhändler namens Johann Diller richtete 1864 einen Ersuch an die Gemeinde, mit der Bitte eine Mehlmühle im Bereich der Wehlach zu errichten. Der Ersuch wurde von der Gemeinde abgelehnt. Deswegen blieb Herr Diller bis 1874 als Müller auf der Aumühle.

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