Seniorenbeirat übergibt Unterschriftenliste

261 Bürgerinnen und Bürger hatten sich an der Umfrage des Seniorenbeirates beteiligt und angegeben, dass sie keinen Hausarzt in Haßloch finden. Die gesammelten Unterschriften hat der Seniorenbeirat jetzt an die Kassenärztliche Vereinigung übergeben.

Auch wenn auf dem Papier Haßloch statistisch gesehen noch eine gute hausärztliche Versorgung aufweisen kann, ist die gefühlte Realität bei vielen Bürgerinnen und Bürgern eine andere. Man sei als Patient gezwungen nach Neustadt oder in andere Nachbarkommunen auszuweichen, weil man in Haßloch keinen Arzt mehr findet, heißt es in Beschwerden, die an den Seniorenbeirat der Gemeinde herangetragen wurden.

Der Seniorenbeirat hatte die Sorgen der Haßlocher zum Anlass genommen und im Dezember 2016 über das Amtsblatt öffentlich gefragt, wer Probleme bei der Suche nach einem Hausarzt in Haßloch hat. 261 Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich und gaben an, in Haßloch keinen Hausarzt zu finden.

Fakt ist, dass mit dem Ende des Jahres 2016 zwei Haßlocher Hausärzte aufgehört und ihre Praxis geschlossen haben. Mit Frau Dr. Katrin Keßler wiederum hat sich in der August-Bebel-Straße Mitte Januar dieses Jahres eine neue Hausärztin niedergelassen, die aufgrund der Größe ihrer Räumlichkeiten auch Platz für einen weiteren Kollegen hat, um gemeinsam in Zukunft noch mehr Patienten aufnehmen und versorgen zu können.

In die Praxis von Frau Dr. Keßler lud der Seniorenbeirat nun ein, um gemeinsam mit dem Sozialdezernenten der Gemeinde, Ralf Trösch, die Unterschriften an zwei Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz zu übergeben. Ralf Trösch betonte dabei, dass man die Kassenärztliche Vereinigung mit der Unterschriftenübergabe nicht an den Pranger stellen und die Schuld zuweisen wolle, sehr wohl aber darauf aufmerksam machen möchte, wie sich die Situation für viele Bürgerinnen und Bürger derzeit darstellt. Vor allem vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der stetig steigenden Einwohnerzahl in Haßloch, sei anzunehmen, dass die Situation eher kritischer als besser werde, so Trösch. Deshalb tue die Gemeinde ihr Möglichstes, sieht aber auch die Kassenärztliche Vereinigung in der Pflicht, denn zur klassischen Aufgabe einer Gemeinde gehöre die hausärztliche Versorgung eigentlich nicht. Die beiden Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung, Diana Schuck und Harald Allemdinger, sicherten zu, die Sorgen der Haßlocher ernst zu nehmen und bedankten sich in dem Zusammenhang für die gesammelten Unterschriften. In Zusammenarbeit und einem ständigen Austausch werde man Lösungen finden, so die Kassenärztliche Vereinigung. Umso wichtiger sei es auch, dass vor Ort konkrete und verlässliche Ansprechpartner sitzen, die man mit dem Sozialdezernenten Ralf Trösch, aber auch dem Seniorenbeirat und Frau Dr. Keßler, die ja nach wie vor einen Praxiskollegen sucht, gefunden hat.

Um unsere Website für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.