Passgenaue Lösungen
Eröffnung der Ausstellung Architekturpreis Energie 2013
Im Ratssaal begrüßte Umweltdezernent Dieter Schuhmacher die zahlreich anwesenden Gäste zur Eröffnung der Ausstellung zum Architekturpreis Energie 2013. „In Haßloch besteht noch viel Potenzial zur Energieeinsparung“, stellte Herr Schuhmacher fest. Die Ausstellung, die auf Initiative des Klimaschutzbeirates nach Haßloch geholt wurde, soll daher für die Bürger Anregungen und Motivation liefern energiesparende Maßnahmen an ihren Gebäuden umzusetzen.
Herr Dr. Dirk Gust vom Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung ordnete den ersten Architekturpreis für Energie in den Gesamtkontext ein. „Planer und Bauausführende sind schon heute in der Lage künftige Verschärfungen der Energieeinsparverordnung einzuhalten“, betonte er. Die Ausstellung zeigt Beispiele, die Schule machen sollten.
Herr Joachim Weber von Manfred Müller & Partner Architekten BDA, Trier und Herr Christian Hauss von HAUSS.ROHDE Architekten, Haßloch stellten als Architekten ihre ausgezeichneten Projekte vor und boten so einen Einblick in die Herausforderungen und deren Lösungen in der Praxis. Herr Weber zeigte, dass ein Einfamilienhaus für eine junge Familie in Schillingen auch mit dementsprechend begrenzten Finanzmitteln gebaut und gleichzeitig auf die Wünsche der Bauherren eingegangen sowie energiesparend umgesetzt werden kann.
Mit der Sanierung eines 40 Jahre leer stehenden Fachwerkhauses in Neustadt an der Weinstraße, das erhebliche Baumängel aufwies und eigentlich nur noch aus „Gewohnheit“ stand, führte Herr Hauss einen besonders schwierigen Fall vor. Aufgrund der schlechten Ausgangslage entsprachen die Kosten für die Sanierung etwa dem eines Neubaus. Dennoch konnte der Wunsch der Bauherren nachgekommen werden das Gebäude zu erhalten und zudem noch, obwohl es nicht das vordringliche Ziel war, ein vorbildlich, geringer Energiebedarf erreicht werden. In seinem zweiten Projekt wurde deutlich, dass bei jedem energieeffizienten Gebäude auf die Details geachtet werden muss, um keine Wärmebrücken und Undichtigkeiten entstehen zu lassen. Der Umbau und die Erweiterung eines Kindergartens standen dabei unter der Beobachtung eines fachkundigen, jungen Publikums, da die Arbeiten während des Kindergartenbetriebs erfolgten. Sie waren auch der Grund, weshalb die Innengestaltung des Gebäudes möglichst ruhig gehalten wurde, denn die Kinder selbst bringen das Leben hinein.
Abbildung 1: Dr. Dirk Gust, Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung (links), Umweltdezernent Dieter Schuhmacher (Mitte) und Ernst Wolfgang Eichler, Vizepräsident der Architektenkammer Rheinland‐Pfalz (rechts). Foto: Wolfgang Flott, Haßloch
In seinem Resümee stellte der Vizepräsident der Architektenkammer Rheinland‐Pfalz Herr Ernst Wolfgang Eichler heraus, dass immer passgenaue Mittel gefunden für jedes Bauprojekt gefunden werden müssen. „Es gibt keine allgemeingültigen Lösungen“, betonte er. Die Energiewende hat Auswirkungen auf Anmut und Gestalt unserer Umwelt. Man sollte das baukulturelle Erbe und die Stadtgestalt nicht außer Acht lassen. Es sollten daher die Wünsche der Bauherren, die gesetzlichen Erfordernisse und die örtlichen Gegebenheiten im Verbund betrachtet werden. Nach den Vorträgen hatten die Besucher die gern genutzte Möglichkeit bei einem Umtrunk die Ausstellung zu besichtigen. Für Interessierte ist sie nun zu den Öffnungszeiten des Rathauses bis einschließlich Dienstag, den 26. April zugänglich.
Abbildung 2: Das interessierte Publikum bei den Ausführungen der Referenten. Foto: Wolfgang Flott, Haßloch
Abbildung 3: Umweltdezernent Dieter Schuhmacher (2. von rechts) und Ernst Wolfgang Eichler, Vizepräsident der
Architektenkammer Rheinland‐Pfalz (3. von rechts) beim Austausch in der Ausstellung. Foto: Wolfgang Flott, Haßloch